Die Presse – Bericht vom 13.08.2016


Foto: Franz Crepaz für: NOE erstellt am : 10.07.10 am Foto: Gastgarten Landgasthof Bärenwirt in Petzenkirchen

Wirtshausklassiker, aber auch kreative Kreationen wie Eierschwammerln mit Ribiseln gibt es in dem netten Landgasthaus Bärenwirt nahe Wieselburg.

 (Die Presse)

Was genau das Wichtigste an einem gelungenen Gastgarten ist, lässt sich wohl schwer sagen. Wird dieser aber als lauschig beschrieben, darf eines nicht fehlen: ein Baum, oder besser gleich mehrere. Sitzt man an einem schönen Sommertag in so einem Gastgarten, beschützt von einer dichten Baumkrone, ist die Welt schon einmal um ein Stückchen besser. Ist dieser dann weder überfüllt noch laut noch hektisch, ist der Kellner nicht unfreundlich, sondern einfach nur nett und zuvorkommend, dann lässt es sich hier schon sehr gut aushalten. Um jetzt endlich den Bogen zu dem besprochenen Lokal zu spannen: Das Landgasthaus Bärenwirt hat genau so einen Gastgarten zu bieten. Was schon einmal kein schlechter Anfang ist.

Der Bärenwirt in Petzenkirchen, nahe Wieselburg, hält aber auch kulinarisch, was man sich von einem Landgasthaus erhofft: Wirtshausklassiker wie Schnitzel, Tafelspitz, das obligatorische Bärenpfandl oder Zwiebelrostbraten etwa. Der von Gault Millau mit einer Haube ausgezeichnete Bärenwirt hat aber auch ein bisschen mehr zu bieten, etwa ein Degustationsmenü mit derzeit etwa Sommergemüsesulz, rote Paprikaschaumsuppe, Saiblingsfilet oder geschmorte Kalbsschulter und gebackene Mohn-Topfen-Würfel (vier Gänge um 39 Euro). Empfohlen sei hier die Mostschaumsuppe mit Blunzentascherl (5,50 Euro), die die gelungene Kombination aus fruchtig und einen Hauch würzig-rauchig zu sein schafft. Der Klassiker, eine Rindssuppe mit Milzschnitte (3,80 Euro) schmeckt so, wie es sich für eine ordentliche Rindssuppe gehört: kräftig mit feiner Einlage. Dem hausgemachten Rindsgulasch schmeckt man das zarte Waldviertler Weiderind an, die Serviettenknödel dazu sind tadellos (9,80 bzw. 12,80 Euro, kleine/große Portion).

Besonders nett ist hier, dass man sich auch abseits bewährter Klassiker wagt und eben auch ein bisschen kreativ ist. So werden etwa die als „Tut-gut-Gericht“ beworbenen Eierschwammerlgnocchi mit Jungzwiebeln und Ribiseln kombiniert und mit Blüten der Kapuzinerkresse dekoriert (14 Euro). Irgendwie hat man dabei das Gefühl, ein Stück Sommer zu essen. Auch trinken kann man hier recht sommerlich – nicht nur aus der umfangreichen Weinkarte, sondern auch gute alkoholfreie Alternativen, wie Dirndlsaft oder den hausgemachten Calamansisaft. Oder aber zum Abschluss die „Wachauer Marille x 3“ in Form von Knödel, Palatschinke und Sorbet (8,50 Euro). Auch das gehört zu einem guten Gastgarten.

Kompletter Bericht zu finden *hier*